Queer Roland Barthes

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Im neuen Barthes-Handbuch beleuchtet Andreas Kraß die queere Dimension im Werk des französischen Theoretikers Roland Barthes. Anhand von u.a.  S/Z, Die Sprache der Mode und Fragmente einer Sprache der Liebe zeigt Kraß, wie Barthes heteronormative Ordnungen hinterfragt und queere Lesarten ermöglicht, noch bevor sich die Queer Theory herausbildete.
 
Link zum Artikel: Queer.

Auszug aus dem Artikel:

„Barthes unterläuft immer wieder die binären Ordnungen, auf denen das heteronormative Zeichensystem beruht und sucht ihre Bruchstellen und Zwischenräume auf. In seinen Vorlesungen über das Neutrum bringt er dieses Anliegen auf den Punkt (s. dazu Oster 2016): ‚Ich definiere das Neutrum als dasjenige, was das Paradigma außer Kraft setzt […]. Daher der Gedanke einer strukturalen Schöpfung, die den unerbittlichen Binarismus des Paradigmas durch den Rückgriff auf einen dritten Term auflöst, aufhebt oder konterkariert‘ (Barthes 2005, S. 32–33).“ (S. 71)