Bibliografie nach Fassungen des § 175

Vom Inkraftreten im Jahr 1872 bis zur endgültigen Abschaffung im Jahr 1994, also fast 120 Jahre lang, war der Paragraf 175 in verschiedenen Fassungen Bestandteil des deutschen Strafrechts. Er kriminalisierte sexuelle Handlungen zwischen Männern. Obwohl er Frauen, trans Personen und nicht-binäre Menschen nicht explizit einschloss, hatte die repressive Gesetzeslage konkrete Auswirkungen auf alle Menschen, die nicht den gesetzlich wie gesellschaftlich verankerten Normen des Zweigeschlechtersystems und der Heterosexualität entsprachen. Literatur im Zeitalter des Paragrafen 175 entstand unter heteronormativen Bedingungen. Die Bibliografie gruppiert die deutschsprachige queere Literatur dieses Zeitalters anhand der jeweiligen politischen Systeme und der betreffenden Fassungen des Paragrafen 175. Berücksichtigt werden sowohl dezidiert lesbische, schwule und queere Literatur als auch literarische Werke, die ein queeres Potenzial besitzen oder queer gelesen wurden (vgl. Bibliografie nach Schriftsteller:innen). Werke aus Österreich und der Schweiz, die im literarischen Diskurs Deutschlands eine zentrale Rolle spielten, werden ebenfalls aufgenommen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie wird stetig erweitert.

Sie haben Vorschläge, welche weiteren Titel in die Bibliografie aufgenommen werden sollen? Schreiben Sie uns an kulturgeschichte-sexualitaet@hu-berlin.de.