In der Kaiserzeit und der Weimarer Republik entstand die weltweit erste queere Subkultur und mit ihr eine vielfältige Zeitschriftenkultur. Auch wenn jüdische Aktivist*innen, Schriftsteller*innen und Ärzt*innen die queere Emanzipationsbewegung entscheidend prägten, sind direkte Bezüge auf jüdisch-queeres Leben in den Zeitschriften auffallend selten und finden sich oft nur in Anspielungen und Symbolen. Janin Afken und Liesa Hellmann versammeln in ihrer Anthologie erstmals Texte aus queeren Zeitschriften, die zwischen 1900 und 1932 erschienen sind und die Vorstellungen von nicht-heteronormativer Sexualität und Jüdischsein gemeinsam verhandeln.
Die Veranstaltung bietet einen Einblick in die literaturhistorischen Kontexte der queeren Kultur der Kaiserzeit und der Weimarer Republik in Deutschland und beleuchtet das Verhältnis von Queerness und Jüdischsein in Gedichten und Geschichten aus ihren Zeitschriften. In einer Lesung werden ausgewählte Texte aus der Anthologie vorgestellt.