Willkommen auf der Website des Forschungsprojekts Queer Reading – eine Methodologie, das im Rahmen der Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität an der Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführt wird. Auf dieser Seite informieren wir zur literaturwissenschaftlichen Methode des Queer Reading und zu Aktivitäten rund um das Projekt. Das Projekt wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert.
Das Projekt erarbeitet eine Methodologie des Queer Reading im deutschen Sprachraum. Es konzentriert sich auf das Zeitalter des Paragraphen 175, also auf die Jahre 1872 bis 1994, in denen Homosexualität kriminalisiert wurde. Queer Reading ist ein Lektüreverfahren, das sich auf Texte richtet, die unter heteronormativen Bedingungen entstehen. Ausgehend von den Strukturen, die auf der Textoberfläche zu beobachten sind, identifiziert und analysiert es Formen des Begehrens, die sich der Norm entziehen. Dabei wird eine intersektionale Perspektive eingenommen und die Verschränkung mit anderen Formen der Diskriminierung berücksichtigt.
Wir forschen sowohl an kanonischen als auch an weitgehend unbekannten Texten der deutschen Literatur.
Zwei Buchprojekte sind geplant: eine Einführung in die Methodologie des Queer Reading und ein Sammelband mit Beiträgen zur deutschen Literatur im Zeitalter des § 175.